Gerade als Einzelkämpfer im Fernunterricht sehnt man sich hin und wieder nach einer Lerngruppe. Doch wie kommt man zu einer Lerngruppe, was muss man dabei berücksichtigen, welche Vor- und Nachteile haben Lerngruppen.
Im Folgenden wird zwischen Online- und Offlinelerngruppen unterschieden. Bei einer Onlinelerngruppe schließt man sich in einem virtuellen Verbund zusammen. Dies kann per E-Mail, Chat oder auch Forum/Social media (z.B. Facebook) geschehen. Bei einer Offlinelerngruppe schließt man sich mit Personen vor Ort zusammen. Beiden ist gemein, dass man sich regelmäßig austauscht. Für Offlinelerngruppen sind wöchentliche Treffen gängig.
Soll ich mich einer bestehenden Lerngruppe anschließen oder selbst eine Lerngruppe gründen?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Im Idealfall hat man von seinem Fernlerninstitut eine Liste mit Lehrgangsteilnehmern erhalten. Die Teilnehmer müssen aus Datenschutzgründen der Veröffentlichung (hier Liste) zustimmen. Wenn man diese Lehrgangsteilnehmerliste hat, kann man die Teilnehmer direkt anschreiben. Ein anderer Weg ist es über das Fernlehrinstitut-Forum andere Teilnehmer ausfindig zu machen. Wieder ein anderer Weg ist es, sich einer (allgemeinen) Lerngruppe wie z.B. „Englisch-Stammtisch“ anzuschließen und daraus eine Lerngruppe zu bilden. Dies kann aber sehr zeitintensiv sein. Und diese Zeit dürften die meisten Fernschüler nicht haben.
Ich hatte damals über das Forum der Fernschule Lehrgangsteilnehmer an meinem Wohnort ausfindig gemacht und eine Lerngruppe gegründet. Wenn man eine Lerngruppe ins Leben ruft, sollten die Teilnehmer ungefähr auf dem gleichen Wissensniveau sein, damit diese Lerngruppe effektiv und effizient ist. Wenn es nur darum geht, Kontakt zu anderen Fernschülern herzustellen, ist das unerheblich. Wir trafen uns einmal pro Woche zum gegenseitigen Austausch und lösen von Aufgaben. Das erste Treffen war ein reines Kennenlernen, um zu sehen, ob wir zusammenarbeiten können. Unsere Lerngruppe bestand lediglich aus drei Teilnehmern. Wir konzentrierten uns auf anstehende Hausaufgaben in den Lernheften z.B. Mathematik, Biologie, Deutsch und Englisch. Das Ganze ging sehr gut von statten, da wir alle den gleichen Einstieg gewählt hatten und fast identisch weit fortgeschritten waren. D.h. es herrschten Idealbedingungen. So muss es natürlich nicht immer sein. Man sollte abwägen, ob und in welchen Umfang eine Lerngruppe Sinn macht. Es kann auch nur motivierend sein, sich mit anderen Fernschülern offline zu treffen. Dann sollte man das aber von Anfang an klarstellen und vor allem die dafür vorgesehene Zeit stark begrenzen.
Was ist wichtig bei Lerngruppen?
Wichtig bei Lerngruppen ist die Regelmäßigkeit der Treffen, das gleiche Lernniveau und das man sich gut darauf vorbereitet und dann die gemeinsame Zeit intensiv nutzt um inhaltliche Fragen zu besprechen.
Welche Vorteile haben Lerngruppen?
Man kann relativ schnell Fragen klären. In kleinen Lerngruppen kann man sehr schnell Fortschritte beim Lernen erzielen. Zudem ist es sehr motivierend sich mit anderen Fernschülern zu treffen.
Welche Nachteile haben Lerngruppen?
Es benötigt eine Person, welche die Lerngruppe organisiert. Diese Person muss natürlich zuverlässig sein und dafür ausreichend Zeit zur Verfügung haben. Zudem erfordert es Abstimmungsaufwand einen geeigneten und vor allem regelmäßigen Termin zu finden. Ob eine Lerngruppe effektiv und effizient ist, stellt sich meistens erst nach einer gewissen Zeit heraus. Viele Lerngruppen haben einfach zu viele Teilnehmer oder das Lernniveau ist völlig unterschiedlich, was für die Guten nicht von Vorteil ist.
Fazit
Wenn die Teilnehmer nicht auf gleichem Lern-Niveau sind, kann es sehr viel Zeit kosten alle Teilnehmer auf das gleiche Niveau zu bringen. Die Teilnehmerzahl sollte fünf Personen nicht überschreiten. Man sollte auch die Anfahrt und Rückfahrt zur Lerngruppe in das Zeitbudget einkalkulieren und dann abwägen, ob es den Zeitaufwand lohnt. Andererseits ist es sehr motivierend mit Gleichgesinnten Aufgaben und Fragestellungen gemeinsam anzugehen und zu lösen. Außerdem ist es eine gelungene Abwechslung zum oft einsamen Lernalltag. Weiter stellt man sehr schnell fest, ob der Lernstoff sitzt und wo noch Defizite sind.